Schauplatz und eigentlicher Akteur dieses Romans ist San Miguel, eine der Inseln vor der Küste von Santa Barbara.
Rezension
Der erzählerische Gestus ist der einer Familiensaga, die Handlungszeit umspannt den Zeitraum vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in den zweiten Weltkrieg hinein. Berichtet wird, aus der Sicht der Frauen dreier Generationen, vom zähen Überlebenskampf einer Schaffarm auf der kargen, wilden und lebensabweisenden Kanalinsel vor der kalifornischen Küste. - Der Handlungsort ist derselbe wie in Boyles Roman 'Wenn das Schlachten vorbei ist', Boyles Stärke in der Darstellung einer gnadenlosen, unbeteiligten Natur wird wieder deutlich, die Schwächen im Handlungsaufbau und vor allem in der Figurenzeichnung treten allerdings schärfer und streckenweise klischeehaft hervor. So stehen die drei Teile eher unvermittelt nebeneinander und werden nur von den schönen, sich allerdings zu häufig wiederholenden Naturschilderungen zusammengehalten. - Nach dem zweiten Weltkrieg wird die Insel zum unbewohnten Naturschutzgebiet erklärt, und so endet wohl auch Boyles Faszination mit dem Ort. Gut so!
Für Leser, die sich in eine packend dargestellte, großartige und doch lebensabweisende Natur entführen lassen wollen.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Boyle, T.C.
Boyle, T.C.:
San Miguel : Roman / T.C. Boyle. Dt. von Dirk van Gunsteren. - München : Hanser, 2013. - 443 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-446-24323-1 geb. : EUR 22.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch