Die Geschichte erzählt vom Warten-Lernen, vom Leben und vom Tod.
Rezension
Jette wartet. Sie wartet auf ihre Einschulung und langweilt sich ein bisschen im Kindergarten. Sie will endlich schreiben lernen und beginnt auf dem Friedhof von Kranzschleifen Worte abzumalen und als Brief zu verschicken. Und sie wartet sehnsüchtig auf ihren kleinen Cousin. Doch als der dann endlich geboren wird, da finden alle, er sei zu früh geboren. Jette aber findet: je eher, desto besser und versteht die Sorgen der Großen nicht. Sie besucht ihren kleinen Cousin und teilt ihre Katze und auch ihre ‚Oma Kurt‘ mit ihm. Aber schon nach wenigen Tagen stirbt der kleine Sander und eine Wolke der Traurigkeit legt sich über die ganze Familie. Sehr schön schildert die Autorin wie Jette mit dem Tod ihres Cousins, mit ihrer eigenen Traurigkeit und auch mit der Trauer ihrer Eltern und Großmutter umgeht. Jette kann in einem Moment ganz tief traurig sein und im nächsten Moment voller Vorfreude auf das Leben. Sie nimmt Abschied von Sander, erlebt die Beerdigung ihres Cousins und freut sich auf die Schule und ihre neue Freundin Lieke. Jette verarbeitet die Trauer in vielen Gesprächen mit den ihr vertrauten Menschen. Sie darf jede Frage stellen, wird in alles mit einbezogen. Und dann ist da noch ihre Katze Miralda, die den kleinen Sander liebte und jetzt auf ihre Weise trauert.
Ein Buch über Tod und Trauer, das nicht traurig macht. Es steckt voller Lebensfreude ohne das Thema Abschied und Schmerz zu verharmlosen. Der kindliche, unverstellte Blick und die eigensinnige Katze machen Mut, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen. Sehr gut geeignet für Kinder ab 6 Jahren; es sollte aber immer ein Erwachsener mitlesen oder daRezensent: Margot Haffke
Personen: Gutowski, Helga Meyer, Kerstin
Gutowski, Helga:
Sandersommer / Helga Gutowski. Ill. von Kerstin Meyer. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2013. - 124 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-499-21662-6
Signatur: Ju 1/2 - Bücher