Im Sommer ihres 17. Geburtstags bringt eine neu zugezogene Familie samt Söhnen Maseratis sorgsames Leben durcheinander.
Rezension
An Maserati ist nicht nur ihr Name ungewöhnlich. Sie hat trotz bester Noten die Schule geschmissen, lebt mit ihrer zeitweise verwirrten Oma auf dem Land und betreibt mit ihr ein anrührend aus der Zeit gefallenes Ausflugslokal. Die Leichtigkeit des Sommers steht im Kontrast zur Last der Verantwortung, die Maserati trägt. Und die neuen Nachbarn scheinen mehr über sie zu wissen, als ihr lieb ist, versucht sie doch, ihre Herkunft auszublenden. Doch auch andere haben an der eigenen Geschichte zu tragen. Hier wird kaum etwas direkt ausgesprochen; man muss zwischen den Zeilen lesen, Andeutungen aushalten und zusammenfügen. So erfahren wir nur bruchstückhaft von Maseratis unrühmlich prominenter Mutter mit Hang zu übertriebenem Schönheitswahn. Die 189 Seiten wollen achtsam gelesen sein, um das Geflecht aus Verletztheit und Verletzlichkeit zu erkennen, das von feinen Gefühlen umwoben wird.
Als Gruppenlektüre reizt das Buch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Boulevardmedien. Was und wie wird berichtet? Man kann gemeinsam prominente Beispiele für übertriebene kosmetische Operationen finden und über mögliche Auswirkungen traumatischer Erfahrungen sprechen. Also gerne bald als Paperback! Und als Film!Rezensent: Katja Henkel
Personen: Bronsky, Alina
Bronsky, Alina:
Schallplattensommer : Roman / Alina Bronsky. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2022. - 189 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-423-76370-7 geb. : EUR 15.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Bro - Buch