Kulinarischer Kompass von Denis Scheck.

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Rezension

„Warum koche ich?", fragt sich der Autor. Er genießt das Einkaufen, das Aussuchen besonderer Zutaten, ergötzt sich an der Frische von Obst und Gemüse, sieht in dem Glanz die Ästhetik der Natur. “KOCHEN" läßt ihn die künstlerische und kulinarische Schönheit erfahren. Das Essen in exquisiten Lokalen ist für Denis Scheck der Zugang zur Welt. Der Protagonist erlebt und schärft sein Selbst am Herd. Er meditiert, entspannt sich und erfährt seine kulinarische Kreativität. Die Fähigkeit, die Speisen als philosophisches Kunstwerk mit Freunden zu genießen, ist für ihn Kult. Mit diesem Gedankengut steigt der Verfasser ein in sein komplexes Werk. Er läßt Wirtschaft, Literatur, globale Tisch- und Esskultur einfließen, „bemüht" Nitzsche, um seine gedanklichen Interpretationen zu untermauern. Mit geschichtlichen Exkursen führt er, zur Aufklärung von Volksmundweisheiten, ins Mittelalter, kommentiert technische Details seines defekten Herds und was das Warten auf die Reparatur bei ihm innerlich verursacht. Der Literat liest sein sehr umfangreiches Werk mit Begeisterung, schwelgt in Worten und Texten, führt durch die globale Genußwelt, schwärmt euphorisch von den gehobenen Feinheiten erlesener Zutaten. Als Gourmet, der sich bedenkenlos, exklusiv, erlesene Delikatessen gönnen und leisten kann, als „Ein Genießer par excellence" präsentiert er damit „Einen Ohrenschmaus mit Rezeptur."

Ein, nur mit höchster Konzentration erfassbares Hörerlebnis: Komplex, episch dicht, facettenreich. Ein Leckerbissen für alle Interessierten dieses Genres.

Rezensent: Brigitta Morgenstern

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Personen: Scheck, Denis

Schlagwörter: Kultur Literatur Rezepte