Ein fauler Praktikant gibt sich als behinderter Schüler einer Förderschule aus, um sich vor der Arbeit zu drücken.
Rezension
Paul, 14, Gymnasiast und stinkfaul, hat versäumt, sich rechtzeitig um ein Praktikum zu kümmern. So landet er an der Förderschule, um dort drei Wochen lang dem Hausmeister zu helfen. Aber am ersten Tag wird er mit Per verwechselt und gibt sich von da an als neuer behinderter Mitschüler aus. Als Per irgendwann doch plötzlich auftaucht, wird die Sache kompliziert.
Der Ich-Erzähler erzählt jugendlich frisch und einfach von schrägen Erlebnissen an der Förderschule, welchen besonderen Menschen er begegnet und wie er seine Sicht auf viele Dinge grundlegend ändert. Denn was bedeutet überhaupt Behinderung und wer geht eigentlich auf eine Förderschule? Kurze Kapitel, ein zügiges Erzähltempo und die witzige Erzählsprache im „Fack ju Göthe“-Stil machen Spaß beim Lesen. Steinfeld schafft es, das Thema Inklusion gekonnt unkompliziert und unaufgeregt anzupacken und in ungezwungener Art Behinderung und Freundschaft amüsant in den Mittelpunkt zu stellen, ohne dass die Pädagogikkeule über allem schwingt.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Steinfeld, Tobias
Steinfeld, Tobias:
Scheiße bauen: sehr gut / Tobias Steinfeld. - Stuttgart : Thienemann, 2018. - 268 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-522-20247-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher