Gedichte zu vielen Themen der Gegenwart zwischen Naturverbundenheit und technischen Errungenschaften.
Rezension
Die Gedichte lassen viel Raum für Fantasie und Reflexion, deuten an, sparen aus, schaffen Spielräume mit kontrastreichen Wortspielen und paradoxen Wendungen. Erinnerung an Kindheit und Jugend verschwimmen einerseits mehr und mehr, werden auch durch kleine, scheinbare Nebensächlichkeiten kurzfristig wieder lebendig, aber vom Glück der Kindheit bleibt "ein Scherbenballett einmal durchs Dorf und zurück". Fern gerückt ist diese Zeit, präsent sind Zugfahrten, Beobachtungen von Monat zu Monat mit atmosphärischen Veränderungen, Erlebnissen und Beobachtungen in der Natur, besonders in den Bergen. Mit wachen Sinnen werden Düfte und Geräusche aufgenommen, selbst dann, wenn der Vogelgesang im Hotelzimmer durch den Entlüftungsschacht kommt, und in befremdlichem Kontrast zur direkten Wahrnehmung beim Wandern mit den "ausgesparten Schritten" steht.
Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Kehle, Matthias
Kehle, Matthias:
Scherbenballett : Gedichte / Matthias Kehle. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2012. - 122 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-86351-048-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher