Auf der Suche nach der Vergangenheit ihres Vaters trifft die Israelin Atara eine folgenschwere Fehlentscheidung.
Rezension
Nach dem Tod ihres Vaters nimmt Atara Kontakt zu seiner ersten Frau Rachel auf, die mit ihm in den 1940er Jahren in der Lechi tätig war, einer gegen die britischen Besatzer agierenden Untergrundorganisation. Ataras Wunsch, mehr über die Vergangenheit zu erfahren, ist so groß, dass sie ihm alles unterordnet. Darum nimmt sie eine Erkrankung ihres Mannes nicht ernst, und als er völlig unerwartet stirbt, versinkt sie in Schuldgefühlen. Die Geschichte ist geprägt von endlosen, oft unerträglichen Ehestreitigkeiten und zermürbenden, egozentrischen Selbstreflexionen der Protagonistin Atara. Das größte Manko jedoch ist die verzerrte Darstellung der zionistischen Terrororganisation Lechi, die 1941 versuchte, ausgerechnet die Nationalsozialisten als Verbündete gegen die Briten zu gewinnen. Die Autorin erwähnt dies mit keinem Wort. Stattdessen werden die Mitglieder der Lechi als Freiheitskämpfer dargestellt, denen bis heute die Anerkennung des Staates Israel verweigert wird.
Trotz der beeindruckenden Leistung der Sprecherinnen Eva Meckbach und Maria Schrader ist das Hörbuch wegen der angegebenen Mängel nicht zu empfehlen.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Shalev, Zeruya Meckbach, Eva Schrader, Maria
Shalev, Zeruya:
Schicksal : Gekürzte Lesung / Zeruya Shalev. Gelesen von Maria Schrader u. Eva Meckbach. Dt. von Anne Birkenhauer. - Hamburg : Osterwold Audio, 2021. - 8 CDs ; 576 Min. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-86952-480-1 : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Sha - CD