Ein genervter Schiedsrichter fühlt sich Woche für Woche in seiner Rolle als Unparteiischer frustriert.
Rezension
Fertig ist, was sein Name sagt: Fertig. Das ist so ziemlich der einzige gelungene Gag in diesem Buch. Als Ich-Erzähler monologisiert und lamentiert Fertig vor sich hin. Als Versicherungsmakler tätig, hat er es immerhin nebenbei zum FIFA-Schiedsrichter gebracht und verlässt nach einem Prozess grummelnd das Gerichtsgebäude. Als Schiedsrichter bekommt man nur Aufmerksamkeit, wenn man Fehler macht. Und selbst beim Wembley-Tor wird nicht mehr über den damaligen Schiedsrichter geredet, sondern über das Entscheiden. Sambafußball, Schalker Kreisel, Kick and Rush, der totaal voetball, das alles kommt auf den 92 Seiten Jammerei vor, soll wohl den Stammtischstil persiflieren und fällt ihm doch anheim.
Vor dem nächsten Pfeifen eines Spiels muss Uwe Fertig noch auf den Friedhof, wo seine Frau liegt, ein ärztlicher Kunstfehler hat sie dahingerafft. Den Arzt muss Fertig auch noch versicherungsmäßig betreuen!
Es bleibt kein Klischee unbeachtet und der Eindruck von einem schlechten Buch.
Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Brussig, Thomas
Brussig, Thomas:
Schiedsrichter Fertig : Eine Litanei / Thomas Brussig. - St. Pölten : Residenz, 2007. - 90 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7017-1481-0
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