Warum wir das langsame Lesen nicht verlernen und das schnelle nicht zu gering schätzen sollten.
Rezension
Unsere Gesellschaft befindet sich im Übergang von einer Schreib- bzw. Lesekultur zu einer digitalen Kultur. Die Neurowissenschaftlerin und Leseforscherin M. Wolf geht in ihrem Buch der Frage nach, wie sehr das lesende Gehirn vor allem bei Kindern und Jugendlichen durch digitale Medien beeinflusst wird. Dabei weist sie darauf hin, dass sich kognitive Prozesse wie das kritische Denken, die Selbstreflexion, Fantasie und Empathie mittels intensiv erlebten Lesens ausprägen. In einer Umgebung, die über mehrere digitale Quellen eine beständige Flut „mundgerechte[r] Informationshäppchen“ anbiete, könnten diese Fähigkeiten verlorengehen. Andererseits könnten die neuen Technologien womöglich den Weg zu immer ausgereifteren Formen der Kognition und Vorstellungskraft ebnen, durch die sich völlig neue Wissenswelten erschließen ließen. In Form von insgesamt 9 Briefen regt die Autorin ihre Leser zum Nachdenken über das Leseverhalten im Allgemeinen und ihr eigenes im Besonderen an, ohne zu belehren.
Ein bemerkenswert informatives und unterhaltsames Buch über das Leseverhalten in unserer Gesellschaft. Interessant für Pädagogen, Eltern und alle Leseinteressierten.Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Wolf, Maryanne Kuhlmann-Krieg, Susanne
Wolf, Maryanne:
Schnelles Lesen, langsames Lesen : Warum wir das Bücherlesen nicht verlernen dürfen / Maryanne Wolf. Dt. von Susanne Kuhlmann-Krieg. - München : Penguin, 2019. - 300 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-328-60099-2
Verschiedenes - Signatur: Lz - Bücher