Chaplet, Anne
Schrei nach Stille Kriminalroman
Bücher

Eine Autorin, die 1968 als Hippie in einer Kommune in einem Dorf mit Widerständen zu kämpfen hatte, kehrt später zurück.


Rezension

Auch im Nachfolger von 'Caruso singt nicht mehr' der unter einem Pseudonym schreibenden Sachbuchautorin Cora Stephan spielt Paul Bremer, ein Ex-Werbefachmann, der von Frankfurt aufs Land gezogen ist, eine wichtige Rolle. Er hilft der Schriftstellerin Sophie Winter, die sich nach einem erfolgreichen Roman über einen Mord an einem Hippiemädchen in ein Dorf zurückgezogen hat. Bald wird klar, dass Sophies Roman viele Ähnlichkeiten mit Attacken auf eine Hippie-Kommune 1968 am gleichen Ort hat und Sophie zumindest teilweise ihre eigene Vergangenheit beschreibt. Zudem verschwindet in dem Ort ein 12-jähriger Junge. Der Roman gewinnt nach einem zähen Start an Rasanz. Die unsentimentale Beschreibung einer scheinbaren Hippie-Idylle, die an inneren Konflikten und äußeren Widerständen scheiterte, überzeugt. 40 Jahre später ist zwar das kulturelle Klima liberaler, aber immer noch gibt es Vorurteile.

Der überdurchschnittliche Thriller mit viel Zeitkolorit von 1968 und 2008 dürfte ein breites Publikum ansprechen. Breit empfohlen.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Chaplet, Anne

Schlagwörter: Bundesrepublik 1968 Hippies

Chaplet, Anne:
Schrei nach Stille : Kriminalroman / Anne Chaplet. - Berlin : List, 2008. - 333 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-471-77282-9

Zugangsnummer: 24141
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher