Damit für seine kleine Schwester das Leben weitergehen kann, versucht Jonas den Tod seiner Mutter zu vertuschen.
Rezension
Jonas Mutter, die als Dr. Linda die Kummerkastenseite einer Zeitschrift betreut, liegt plötzlich morgens tot im Bett. Um seiner Schwester einen unbeschwerten Geburtstag zu ermöglichen, vertuscht er den Selbstmord der Mutter und lässt die Leiche auf kreative Weise verschwinden. Gleichzeitig beantwortet er im Namen seiner Mutter die Anfragen von Lesern. Schon vor dem Tod der Mutter war die Familie ein Scherbenhaufen. Jetzt muss der Junge eine völlig verfahrene Situation irgendwie bewältigen. - Die Situation ist tragisch, die Handlung skurril, dazwischen verbergen sich neben viel Banalem tiefere Wahrheiten. Das Format der szenischen Lesung erscheint allerdings nicht geeignet, diese hervorzuheben. Die Geschichte verliert sich etwas zwischen dem „Entsorgen“ der Leiche, dem Problem des psychisch kranken Vaters sowie der verschiedenen beschriebenen Fälle aus Briefen Ratsuchender. Die direkte Ansprache des Zuhörers, die Jonas stärker in den Mittelpunkt stellen könnte, wirkt gekünstelt.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Petri, Nina Khuon, Alexander Erdorf, Rolf Leeuw, Jan de
Leeuw, Jan de:
Schrödinger, Dr. Linda und eine Leiche im Kühlhaus : Szenische Lesung mit Geräuschen / Jan de Leeuw. Dt. von Rolf Erdof. Sprecher: Alexander Khuon, Nina Petri u.a. - Hamburg : Oetinger audio, 2012. - 2 CDs ; 125 Min. -
ISBN 978-3-8373-0604-0
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Hörbücher