Eine junge Frau geht ihren Weg im französisch besetzten Rheinland zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Rezension
Ein wirklich niederträchtiger Schwager will Maries Erbe an sich raffen. In frömmelnder Pose - Katholik in Krefelder Diaspora - setzt er der mit ihrem Kind nach Köln in die elterliche Nähe zurückgekehrten Witwe Marie auf jeder Weise nach: politisch verbrämt, christlich getarnt versucht er an Maries Geld zu kommen. Diese fand in ihrer Heimat nun wirklich getreue Freunde, die eine wahre Köpenikiade - Höhepunkt des Buches - veranstalten, so dass Marie durch ein Unrecht zu ihrem (rechtmäßigen) Erbe gelangt. Vor allem ist diese kleine Geschichte in ein sehr ordentliches Zeit- und Umfeldbild eingebettet. Kölner Topographie, Redensarten und das Lavieren des Volkes zwischen Besatzung und preußischer Herrschaft, so dass die Kriterien eines historischen Romans wirklich erfüllt sind und der Leser eine Lektion erhält über eine hochpolitische Zeit.
Rezensent: Waltraut Vieregge
Personen: Meffert, Werner
Meffert, Werner:
Schuldschein Maries : Historischer Roman / Maries Schuldschein. - Düsseldorf : Droste, 2008. - 352 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7700-1301-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher