Kritik am gegenwärtigen Zustand deutscher Schulen, v.a. der Gymnasien, für den die Lehrer verantwortlich gemacht werden.
Rezension
Die langjährige Lehrerin (Sekundarstufe II) macht v.a. die Lehrerschaft für die Probleme an deutschen Schulen verantwortlich. Dabei beruft sie sich auf eigene Erfahrungen in der Ausbildung und an mehreren Schulen, wo sie überwiegend auf unflexible, konformistische Lehrer stieß, die sich kaum auf die Probleme ihrer Schüler (u.a. fehlende Motivation und Konzentration, Wissenslücken) einlassen und wenig Einsatz zeigen. Intrigante Kollegen und selten engagierte Schulleiter bremsen die Handvoll Lehrer aus, die sich für einen niveauvollen, handlungsorientierten Unterricht einsetzen, mit dem Schüler ihr Lernen selbst organisieren können. Ein Kapitel ihres Sohnes über seine negativen Schulerfahrungen ergänzt den Band. Der Band greift einige bekannte Mängel, z.B. in der Lehrerausbildung, auf. Doch ist die Schuldzuweisung einseitig und blendet z.B. finanzielle und strukturelle Probleme aus.
Die provokante Kritik dürfte vor allem Gymnasialeltern ansprechen, vermittelt sie doch einen – allerdings einseitigen – Blick hinter die Schulkulissen. Empfehlenswert.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Faltin, Daniel Faltin, Inge
Faltin, Inge:
Schule versagt : Warum Bildung ein Glückspiel ist und wie sich das ändern kann / Inge Faltin. Daniel Faltin. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2011. - 299 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-423-24835-8
Schule und Hochschule - Signatur: Pc 4 - Bücher