Über ein depressives Huhn
Rezension
Das Huhn Schwarze Liese möchte gern etwas Besonderes sein und wünscht sich sehnlichst Tüpfel auf ihr Federkleid. Doch wie soll das gehen bei einem total schwarzen Huhn? Also behauptet Schwarze Liese, sie habe eben schwarze Tüpfel, die man nicht auf den ersten Blick sehen kann. Die anderen Hühner lachen die Schwarze Liese aus und diese fällt in eine depressive Krise. Das geht soweit, dass sie nichts mehr isst und trinkt und am Ende wie tot daliegt. Als sie dann auf ihrer eigenen Beerdigung die Lobrede des Hahnes hört, erwachen ihre Lebensgeister und sie nimmt wieder am Leben teil.
Mir hat gar nicht gefallen, wie hier das Thema Depression angegangen wird. Depression ist eine Krankheit, die (jedenfalls nicht nur) einfach durch Unzufriedenheit mit dem eigenen Äußeren ausgelöst wird und eben auch nicht durch Lobreden wieder geheilt werden kann. Auch der Umgang mit dem Thema Tod hat mir nicht gefallen - Liese war nur scheintot, wie seltsam. Mir ist völlig unklar, welche Botschaft das Buch Kindern ab 3 Jahren vermitteln soll.
Rezensent: Margot Haffke
Personen: Schmidt, Annie M. G. van Haeringen, Annemarie Golusda, Christian
Schwarze Liese / Annie M. G. Schmidt. Ill. von Annemarie van Haeringen. Dt. von Christian Golusda. - Frankfurt am Main : Mabuse-Verl., 2024. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm. -
ISBN 978-3-86321-657-3
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