Apelt, Andreas H.
Schwarzer Herbst Roman
Bücher

Roman über ein märkisches Dorf um die Wendezeit. Presenchen muss dem Braunkohletagebau weichen.


Rezension

Der Braunkohletagebau fordert seinen Tribut. Presenchen, ein kleines märkisches Dorf vor der Wende, wird dem Erdboden gleichgemacht, seine Bewohner umgesiedelt. Elli Noack, die sich schuldig fühlt, in der Vergangenheit nicht genug Mut bewiesen zu haben, versucht jetzt die Erinnerung an Presenchen wachzuhalten. In einer nächtlichen Aktion rettet sie einige Grabsteine und stellt sie in ihren Garten. In den Augen der Partei ein schweres Vergehen. Ellis Freundin Klara hat ihren Hof bis zuletzt verteidigt und wurde in ein Altenheim zwangseingewiesen. Nach der Grenzöffnung kommt Herr Buchsstein ins Dorf. Sein Onkel war in der NS-Zeit als Jude nicht mehr erwünscht in Presenchen. Durch ihn erfährt Elli, was es mit dem Heim Sonnenstein auf sich hatte, in dem ihr geistig behinderter Sohn damals an „Lungenentzündung“ starb. Anhand der Schicksale der Presenchener Einwohner wird hier jüngere deutsche Geschichte sehr eindringlich erzählt, in einer wunderbar einfühlsamen, bildhaften Sprache.

Für Geschichtsinteressierte, die sich gerne mitten in die Atmosphäre der geschilderten Zeit begeben. Auch zur Erörterung in Lesekreisen sehr empfohlen.

Rezensent: Susanne Brenner


Personen: Apelt, Andreas H.

Schlagwörter: DDR Geschichte Biografie Wendezeit

Apelt, Andreas H.:
Schwarzer Herbst : Roman / Andreas H. Apelt. - Halle : Mitteldt. Verl., 2010. - 288 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89812-722-6

Zugangsnummer: 27571
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher