Erfahrungen und Gedanken rund um die Vaterschaft.
Rezension
Die Literatur über Väter bietet ein vielseitiges Spektrum, das von heiteren Berichten wie dem erfolgreichen Kester Schlenz:“ Mensch Papa!“ bis zu wissenschaftlich orientierten Fallstudien wie Gerhard Amendt: „Scheidungsväter“ (Ev. B. 07/265) reicht. Dem FAZ-Redakteur geht es um grundlegende Fragen, die er in einer Mischung aus alltäglichen Erfahrungen, Beispielen aus der der Dichtung wie „Bahnwärter Thiel“, dem Verhältnis zu dem eigenen Vater und anderem zu beantworten versucht. Sein literarisch orientierter Text wird von Ernsthaftigkeit und Kulturpessimismus durchweht, ihm gelingen teilweise eindrucksvolle Bilder wie die tiefsinnigen Gespräche mit einem Reisegenossen auf einem einsamen Bahnhof. Allerdings wird der allzu gebildete Stil nur eine begrenzte Zahl von Leserinnen und Lesern ansprechen, denn er kann zwischendurch ermüden und den Wunsch nach mehr Erlebnissen des Autors mit seiner eigenen Familie wecken. Ein nachdenkliches Buch, das aber nicht die Lebendigkeit der erwähnten Erfahrungsberichte erreicht.
Rezensent: Rolf Raschka
Personen: Rathgeb, Eberhard
Rathgeb, Eberhard:
Schwieriges Glück : Versuch über die Vaterliebe / Eberhard Rathgeb. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2007. - 159 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-20943-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher