Abenteuer-, Liebes- und historischer Roman um den jungen Antarktis-Rückkehrer Merce Blackboro und seine Sehnsucht nach der Kriegerwitwe Ennid.
Rezension
Den Protagonisten kennen Bonné-Leser aus dem Roman „Der eiskalte Himmel“, an den die Handlung nach dem Ende des 1. Weltkrieges anknüpft. Es empfiehlt sich, das Buch bei Sonnenschein oder mit warmen Socken zu lesen, denn es herrscht eine ungemütliche Kälte und Nässe im Winter in dem Küstenstädtchen Newport, in dem Merce im Kontor des Vaters arbeitet und sich an die einzige erotische Begegnung mit der Tochter eines Schiffsausstatters erinnert. Ennid hat sich allerdings in der Zeit seiner Abwesenheit verheiratet und plant – inzwischen verwitwet – dem trostlosen Ort den Rücken zu kehren. Soviel Elan und Entschlusskraft fehlt dem melancholischen Helden, der erst aktiv wird, als das Schiff, auf dem Ennid auswandern will, in Seenot gerät. Hier nimmt der Roman auch Fahrt auf. Auf der Orion haben sich außerdem auch ein trunksüchtige Millionär Robey und sein treuer walisischer Diener eingeschifft. Das Buch reißt viele Themen an, es gibt einen guten Einblick in die Welt vor 100 Jahren, aber die Figuren und ihre Motive bleiben blass.
Rezensent: Gabriele Kassenbrock
Personen: Bonné, Mirko
Bonné, Mirko:
Seeland Schneeland : Roman / Mirko Bonné. - Frankfurt am Main : Schöffling, 2021. - 443 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89561-410-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher