Mutter und Tochter führen ihr eigenwilliges und Welt abgewandtes Leben inmitten einer modernen, großen Stadt.
Rezension
Anemone verdient für sich und ihre Tochter Josefin den Lebensunterhalt als Kellnerin. Trotz der bescheidenen Lebensumstände leisten sich die beiden Bücher und die Zeit zum Lesen. Ihr Lieblingsdichter ist der Chinese Li Po, dessen rätselhafte Gedichte sie immer wieder faszinieren. In dieser phantasiereichen Geschichte erscheint Li Po eines Tages selbst und richtet sich für eine vorübergehende Zeit bei seiner Gastfamilie ein. Er passt sich keineswegs einem prosaischen Leben des 21. Jahrhunderts an, aber eröffnet vor allem Josefin eine stille und komplexe Gedankenwelt und erhellt mit seiner Andersartigkeit Anemones prosaisches Kellnerleben. Die Verschränkung von Fantasie und Wirklichkeit, von Lebensnotwendigkeit und -weisheit lassen die junge Josefin reifen. Die Autorin bedient sich einer verhaltenen und verschlüsselnden Erzählweise, die auf spannungsreiche Handlungen verzichtet.
Jungen Lesern und Erwachsenen, die sich auch an den Bildungselementen des Romans und an einer gemächlich fließenden Handlung erfreuen können, sei dieses Buch empfohlen.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Schweder, Asa Gan Dörries, Maike
Schweder, Asa Gan:
Seidenraupenträume : Geschichten von Josefin und Li Po / Asa Gan Schweder Text und Ill. Dt. von Maike Dorries. - Stuttgart : Verl. Freies Geistesleben, 2008. - 177 S.: Ill. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7725-2072-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher