Ein Plädoyer für die bewusste Entscheidung, zu lieben – sich selbst und andere.
Rezension
Die Autorin und Dozentin Bell Hooks war eine der Vordenkerinnen des Schwarzen Feminismus in den USA und beschäftigte sich in ihrer Arbeit kritisch mit Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus. Der vorliegende Band, im Original bereits 2001 erschienen, ist eine tiefgreifende Untersuchung von Liebe innerhalb der Schwarzen Community. Dabei scheut sie nicht davor zurück, den Selbsthass und Materialismus zu kritisieren, der das Schwarze Leben in den USA beherrsche. Genau dort, so Hooks, muss mit einer Ethik der Liebe angesetzt werden. Moralische Stärke, Respekt und Mitgefühl müssten kultiviert werden, um die transformative Macht nutzen zu können, die gelebte (Selbst-)Liebe für Schwarze Individuen und Communities bedeuten kann. Anhand einer historischen Analyse zeichnet Hooks nach, welche Ereignisse und Bedingungen zum aktuellen gesellschaftlichen Verständnis und Stellenwert von Liebe geführt haben, und fordert eine Umkehr, die schlussendlich zur „Erlösung“ der Schwarzen in den USA führen könnte.
Für Bell Hooks-Fans und Antirassismus-Interessierte.Rezensent: Mara Becker
Personen: Hooks, Bell Schmalen, Elisabeth
Hooks, Bell:
Selbstliebe : Über Herkunft und Gerechtigkeit / Bell Hooks. Dt. von Elisabeth Schmalen. - Hamburg : Harper Collins, 2023. - 283 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-365-00456-2
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