Schmerzlich schöne Storys über junge verlorene Menschen.

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Rezension

Es geht um Fleisch und Blut in den Storys der jungen britischen Autorin Saba Sams, die zuweilen bis zur Schmerzgrenze Körperliches erzählen. Junge Frauen bluten nach einer Abtreibung, können als Metzgerstochter kunstvoll Fleisch schneiden, zeigen ihr Fleisch her, denn das macht man in der Welt von Tinder heute so. Genial, dass auch eine Story den Titel „Tinderloin“ trägt ... Thematisiert wird die heutige Unverfrorenheit mancher junger Menschen, aber auch ihre Verlorenheit und Haltlosigkeit. Sie backen ein Brot, um sich zu beruhigen und Geborgenheit zu finden, sie machen sich einen Hund mit Leckerbissen zum Freund, der auf einmal den Mann an der Seite im wahrsten Sinne des Wortes wegbeißt, sie lassen sich von anderen Menschen ausnehmen, weil sie so dankbar für Gesellschaft sind oder bauen den Strand auf Teneriffa nach, weil die langersparte Reise durch Corona nicht stattfinden kann und Mamas Geld futsch ist. Diese klar und schnörkelos erzählten Geschichten haben eine enorme Sogkraft und Tiefendimension und man kann sich einer Sympathie für diese Anti-Held:innen nicht erwehren.

Rezensent: Marie Varela

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Personen: Sams, Saba Zeitz, Sophie

Schlagwörter: Kurzgeschichten Abtreibung Coming of Age Anti-Helden