Roman über eine jüdische Familie, die sich gegenseitig, in der aber auch jede/r sich selbst finden muss.
Rezension
Jeans Mutter ist verstorben. Die Familiengeschichte vor ihr: unklar. Jeans Tochter schlägt daher eine Reise nach Auschwitz vor. Mit dabei sind auch Nana und Serge, Jeans Geschwister. In Auschwitz kommt es immer wieder zu skurrilen Situationen, vor allem, weil Serge ein streitbarer Mensch ist. Die Familie changiert zwischen persönlichen Befindlichkeiten und der Geschichte des Ortes hin und her. Und auch danach wird klar: Generationenkonflikte lassen die Familie nicht los. Schließlich wird Serge schwer krank. Und findet wie immer einen typischen Weg, damit (nicht) umzugehen. Yasmina Rezas Roman schneidet verschiedene Themen an, beschreitet aber keinen Weg so ganz. Er landet irgendwo zwischen Kritik an der Erinnerungskultur und dem Aufzeigen des persönlichen Scheiterns von Familien in ihren eingefahrenen Strukturen. Peter Jordan liest den Roman zufriedenstellend, die Wortgefechte der Figuren aber dürften in der Phantasie beim Lesen interessanter sein als beim doch recht eintönigen Hören.
Die Hörbuchversion ist vor allem für sehbeeinträchtigte Menschen empfehlenswert, ansonsten darf man getrost zum Buch greifen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Reza, Yasmin Jordan, Peter Heibert, Frank Schmidt-Henkel, Hinrich
Reza, Yasmin:
Serge : Ungekürzte Lesung / Yasmin Reza. Gelesen von Peter Jordan. Dt. von Frank Heibert u. Hinrich Schmidt-Henkel. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2022. - 5 CDs ; 325 Min. -
ISBN 978-3-95713-270-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher