Scheitern und moralisches Fazit eines amerikanischen Jugendlichen angesichts einer Intrige gegen seinen schwulen Lehrer.
Rezension
Ein Sportler. Ein Kumpeltyp. Und beliebt ist Darren Flynt obendrein. Schwierig wird das Leben des 16-Jährigen erst durch den Annährungsversuch seines schwulen Englischlehrers, und als wenig später auf Initiative seiner Mitschüler eine beispiellose Hetzkampagne gegen den unbeliebten Mr. Tracy angezettelt wird, schafft Darren es nicht, Position zu beziehen. Unfähig, seine Rolle zwischen Sport und Kumpels, Freundin und Familie zu finden, führt erst Mr. Tracys Suizid zum Wendepunkt in Darrens Leben. - Dank einer intelligenten Mischung aus literarischen Formen liest sich „Sexy“ flüssig und unterhaltsam. Die konsequente personale Erzählhaltung erzeugt ein stimmiges psychologisches Porträt, verkürzt aber zugleich die intendierte moralische Diskussion. So bleibt die Darstellung der Figuren oberflächlich und klischeehaft, worunter auch das Thema Homosexualität zu leiden hat. Eine Reflexion bleibt dem Leser überlassen.
Mit Einschränkungen empfohlen.Rezensent: Malte Möck
Personen: Oates, Joyce Carol Kollmann, Birgitt
Oates, Joyce Carol:
Sexy / Joyce Carol Oates. Dt. von Birgitt Kollmann. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2006. - 203 S. ; 22 cm. -
ISBN 3-446-20792-9
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher