Acht Erzählungen von Menschen an Wendepunkten ihres Lebens.

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Rezension

„Auch Luftschlösser haben ihre Statik“, so drückt eine der handelnden Figuren in „Der Hunger der Vergesslichkeit“ aus, was auch als Motto über allen Erzählungen dieses Bandes stehen könnte. Denn oft ist es eine verzerrte Selbstwahrnehmung, ein Selbstbetrug oder auch eine Rolle, von anderen zugewiesen, die Rothmanns Figuren charakterisieren. In den Erzählungen, die an so verschiedenen Schauplätzen wie Paris, dem Ruhrgebiet oder einem japanischen Zen-Kloster angesiedelt sind, geschieht mit diesen Menschen etwas. Der Autor schildert wie sich Veränderungen vollziehen - keine großen Umstürze, sondern leise Brüche mit dem Gewohnten und Vertrauten. -Wie seine Romane zeichnen sich Rothmanns Geschichten weniger durch überraschende Handlungsverläufe, als durch komplexe Personenzeichnungen und dichte Milieuschilderungen aus. Die Erzählungen von Einsamkeit und Melancholie, aber auch von kleinen Siegen lassen den Leser nachdenklich, aber nicht ohne Hoffnung zurück.

Für Leser von Erzählungen gerne empfohlen.

Rezensent: Birgit Schönfeld

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Personen: Rothmann, Ralf

Schlagwörter: Erzählungen Selbstbetrug Lebensentwürfe