Ein Kenner „er-fährt“ Indien von der Gangesquelle bis zu seiner Mündung.
Rezension
Der 53-jährige Timmerberg, der Indien mehr als 100 mal bereiste, beginnt seine Reportage mit der Ankunft in New Delhi. Die weiteren Reisestationen orientieren sich, wie eine Karte im Buch zeigt, am heiligen Ganges. Hier sammelt der Autor die unterschiedlichsten Eindrücke: Eisige Kälte an der Quelle des Flusses oder der Großstadtdreck und die Armut von Kalkutta, religiöse Feste ebenso wie den Hinduismus von Indiens heiligster Stadt Varanasi. Der im Genre versierte Journalist will dabei nicht informieren, sondern in strikt subjektiver Perspektive persönliche Eindrücke schildern – zu denen auch sein Zahnschmerz gehört. Der knappe Stil enthält punktuell Vulgärausdrücke, ist aber literarisch und durchgängig humorvoll. So bekommt man ein Bild vom Autor, der zur Identifikation einlädt, auch wenn er unkonventionell auf Drogen und leicht sexistisch auf Frauen zu blicken scheint. Denn ganz authentisch lässt er das Fremde fremd und begegnet Indien dennoch mit echter Zuneigung.
Nicht nur für die Erstbegegnung mit dem hinduistischen Indien sehr empfehlenswert.Rezensent: Rainer Merkel
Personen: Timmerberg, Helge
Timmerberg, Helge:
Shiva Moon : Eine Reise durch Indien / Helge Timmerberg. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt, 2006. - 203 S. ; 21 cm
ISBN 3-87134-541-5
Erdkunde, Länderkunde, Ethnologie, Reisen - Signatur: E - Bücher