Die Autorin macht sich auf in die Weiten Sibiriens - auf der Suche nach dem Ursprung des Russenrocks findet sie eine neue Kultur, neue Sicht- und Lebensweisen sowie einen neuen Blick auf sich selbst.

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Rezension

Die Autorin begibt sich auf eine Reise in die Weiten Sibiriens, um mit ihrer deutschen Seele ein fremdes Land und seine Leute zu erforschen, das aufgrund historischer und kultureller Unterschiede völlig unvereinbar mit der eigenen europäischen Lebensweise zu sein scheint. Sibirier trinken und feiern und kosten das Heute ohne Kompromisse aus, in dem die „russische Seele“ ihrer „fröhlichen Melancholie“ vor allem im richtigen Rausch durch „Krepki napitki“ (Starkgetränken) Freiheit gewähren kann. So empfindet es die Autorin, die innerhalb ihrer Reise eine Vielzahl von interessanten Geschichten erlebt und Bekanntschaften macht, die den Blick für die fremde Kultur öffnen. Solange man die subjektiven Vorstellungen und Selbstfindungstendenzen der Autorin nicht fokussiert, wird einem die soziale, historische und politische Andersartigkeit des Ostens anschaulich verständlich und näher gebracht, als „Tanz auf dem schmalen Grad zwischen Verzweiflung, plötzlich explodierender Energie und Lebensgier“. - Auf dieses Buch muss man sich einlassen, will man, mithilfe der unstetigen Erzählstruktur, die zwischen vermeintlich objektiven Tatsachenbericht, Beschreibung individueller russischer Lebensart, russischer Geschichte und der subjektiven Selbstfindung der Autorin changiert, die eigenen Vorstellungen öffnen und erweitern.

Ein Buch, das, solange es nicht als objektiver Tatsachenbericht verstanden wird, den Blick öffnet für fremde Kulturen und der Frage nach dem Sinn des Lebens nachgeht.

Rezensent: Magdalena Bender

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Personen: Hilbk, Merle

Schlagwörter: Russland Fremde Kultur Identität