Wodin, Natascha
Sie kam aus Mariupol
Bücher

Preisgekröntes Meisterwerk über eine biografische Recherche, die bis ans Asowsche Meer führt. Nah und aufregend.


Rezension

Natascha Wodin legt eine autobiografische Skizze vor, die den sparsamen weitgehend verlorenen und von bedrückenden Erinnerungen verstellten Spuren ihrer Mutter nachgeht. Eine junge Ukrainerin, die es als Zwangsarbeiterin nach Deutschland und letztendlich Leipzig verschlägt, deren Leben von Verlusten schon im revolutionären Russland, erst recht in der Sowjetunion des Großen Terrors unter Stalin zerstört wird. Vieles, was dem Kind Natascha wie Märchen aus fernen Welten erschien, entpuppt sich als Wahrheit. Wenige Tastaturklicks führen zu einem hilfreichen Gesprächspartner, der sich in den Dienst der Wahrheitssuche für die gestellt hat, die einst als griechische (oder gar italienische) Einwandererfamilien nach Mariupol kamen. In ihm findet Wodin einen kundigen Weggenossen, der sie bis zu ihrem noch lebenden Cousin zu führen vermag, dem zu danken ist, dass ein Heft voller Notizen ihrer Tante zu ihr findet. Aus all dem entsteht ein bewegendes Lebenszeugnis! Unbedingt empfehlenswert. Tief!

Für Lesekreise, Literaturgottesdienste, Büchereien.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Wodin, Natascha

Schlagwörter: Mutter Lebenswege Sinn Ukraine

Wodin, Natascha:
Sie kam aus Mariupol / Natascha Wodin. - Reinbek : Rowohlt, 2017. - 363 S. 21 cm
ISBN 978-3-498-07389-3

Zugangsnummer: 36929
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher