Fussenegger, Gertrud
Sie waren Zeitgenossen und sie erkannten ihn nicht Roman
Buch

Ein Geschichtsroman in fiktiven Briefen, erstmals erschienen 1983, in dessen Mittelpunkt Jeschua, Jesus, steht, ohne dass er persönlich in Erscheinung tritt.


Rezension

Der vielfältig ausgezeichneten Autorin (eigentlich Gertrud Dietz) ist hier ein eindrucksvoll nachempfundenes Zeitkolorit gelungen: In Miteilungen und Depeschen um 30 n. Chr. zwischen Kaiphas, Pontius Pilatus und Tiberius sowie anderen fiktiven Personen ihres Umfeldes geht es allein um den "galiläischen Rabbi", um den "Meister". Was für unglaubliche Geschichten sind im Umlauf über ihn, an den gerade Frauen ihre Hoffnung knüpfen. Die LeserInnen fühlen sich in den Informationsaustausch einbezogen, der sich bis zur aufgeregt-besorgten Frage steigert: "Wie soll das Drama enden...?" Fragmentarische Sätze müssen entschlüsselt werden: "Der Jeschua wurde verurteilt, Barabbas freigegeben. Um die neunte Stunde drei Erdstöße, der Vorhang im Tempel erlitt einen Riss." - Ja, so könnte es gewesen sein, das Leben damals in seiner historischen, geographischen, politischen und religiösen Vielgestaltigkeit.

Eine Lesefreude für alle, die Sprach- und Gestaltungskraft zu schätzen wissen, mit der schicksalhafte Verstrickungen zwischen Schuld, Leid und Überwindung tiefgründig dargestellt werden - 96/122

Rezensent: Gabriele von Altrock


Personen: Fussenegger, Gertrud

Schlagwörter: Jesus Lebensgeschichte

Fussenegger, Gertrud:
Sie waren Zeitgenossen und sie erkannten ihn nicht : Roman / Gertrud Fussenegger. - 1. Aufl. - Stuttgart : Quell-Verl., 1995. - 294 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7918-1130-7 geb. : EUR 42.00

Zugangsnummer: 0000/2565
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fus - Buch