Wenn deutsche und türkische Sprache aufeinander treffen, wird das ein vergnügter Nachmittag.
Rezension
Ein Besuch bei den Großeltern des türkischen Freundes lässt Sprache ganz neu erleben. Die sehr temperamentvollen Großeltern lernen Deutsch und streiten um die richtige Bedeutung der Wörter. Felix und Sinan müssen ständig "um die Ecke" denken, um die originellen Wortschöpfungen zu verstehen. Dass z. B. das "Schicksal" für die Großmutter der "schicke Saal", also das Wohnzimmer, ist, oder mit "Himmelsgürtel" der Regenbogen gemeint ist, eben wörtlich aus dem Türkischen übersetzt. Das ist vergnüglich, und ganz nebenbei regt es das Sprachgefühl an. Die beiden Jungen genießen es - und die Leser mit ihnen. Unaufdringliche Wortübersichten einschließlich Lautschrift ermutigen dazu, türkische Begriffe auch anzuwenden. Und weil es meist "wilde Wörter" sind und nicht trockene Sprachübungen, bekommt man Lust, weitere "wilde Wörter" zu suchen. Ein Bilderbuch, das für lesende Kinder ab etwa dem zweiten Schuljahr geeignet ist. Was mir besonders gefällt: Es ist ein Beitrag zur Verständigung ohne Zeigefinger und Moral. Einfach nur witzig erzähltes Leben. Das tut gut.
In Grundschulen zur Förderung eines positiven Umgangs mit Vielsprachigkeit, Sprachförderung mit Humor.Rezensent: Brigitte Messerschmidt
Personen: Korthues, Barbara Celik, Aygen-Sibel
Sinan, Felix und die wilden Wörter / Aygen-Sibel Celik. Ill. von Barbara Korthues. - Pulheim : Schauhoer, 2016. - 25 S. : überw. Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-940106-17-9 geb. : EUR 14.95
Erzählungen 6-8 Jahre - Signatur: Ju 1 Sin - Buch