Raittila, Hannu
Sintflut Roman
Bücher

Bei der sommerlichen Versammlung der Glaubensgemeinschaft der Laestadianer gerät durch unablässige Regenfälle vieles ins Wanken: Beziehungen, Werte und Maschinen drohen im Yoldia-Lehm unterzugehen.


Rezension

Die Versammlungen der Laestadianer sind im Laufe der Jahre zu einem riesigen Open-Air-Ereignis geworden, dessen Organisation eine logistische Meisterleistung ist. In Wohnmobilen auf einem Feld untergebracht, nehmen die Menschen an einem gigantischen Gottesdienst teil. Erzählt aus verschiedenen (leider auch sehr verwirrenden) Ich-Perspektiven werden die einzelnen Geschichten deutlich: Leinonen, der nach einem Konkurs jetzt die alte Familien-Mühle wieder in Stand setzen will; seine Cousine, die die Laestadianer religionswissenschaftlich erforschen möchte; Leinonens Opa, der fast hundertjährig eine erfindungsreiche Lebensgeschichte aufweisen kann. Durch den anhaltenden Regen droht das Versammlungsareal nicht nur die Druckermaschine im Lehm versinken zu lassen. Nur mit finnischem Pragmatismus kann die Situation gemeistert werden. - Mit diesem 3., ebenfalls in sich geschlossenen, Roman schließt Raittila seine „Wasser-Trilogie“ ab („Canal Grande“, „Atlantis“). In Finnland für „Canal Grande“ mit literarischen Auszeichnungen bedacht, ist Raittilas Humor und seine klare, aber liebevolle Sichtweise eine gute Werbung für finnische Literatur.

Trotz der stilistischen Schwächen zur Vervollständigung der Trilogie empfohlen.

Rezensent: Kathrin Reckling-Freitag


Personen: Raittila, Hannu Moster, Stefan

Schlagwörter: Sekten Finnland Laestadianer

Raittila, Hannu:
Sintflut : Roman / Hannu Raittila. Dt. von Stefan Moster. - 1. Aufl. - München : Knaus, 2007. - 316 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8135-0276-3

Zugangsnummer: 21503
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher