Ausführungen zu dem selbstbestimmten Leben und Herrschaftsverhalten von Frauen in verschiedenen subsaharischen Gesellschaften.
Rezension
Die engagierte Autorin wehrt sich leidenschaftlich dagegen, dass europäische feministische Vorstellungen in kolonialistischer Weise auf afrikanische Frauen übertragen werden, und möchte das souveräne, eigene und einzigartige Erbe subsaharischer Frauen vorstellen und in die feministische Diskussion einbringen. So berichtet sie, teils auf der Grundlage mündlicher Überlieferung und Mythen, von Königinnen, Kriegerinnen, Eroberinnen, Freiheitskämpferinnen, die durchaus auch sehr machtbewusst und gewaltsam herrschten, von selbstbestimmt gelebter Sexualität und der Auseinandersetzung mit der Kolonialherrschaft ebenso wie von traditionellen Frauenzusammenschlüssen und -komitees, in denen Frauen ihre eigene soziale Rolle gestalteten, und dies nicht immer nur in Abgrenzung gegenüber den Männern. Diesen Geschichten und der Geschichte der afrikanischen Frauen, auch mit allen ihren Widersprüchen und Fragwürdigkeiten, werden in diesem Buch Raum und Geltung verschafft.
Ein beachtenswerter und diskussionsanregender Beitrag zum Feminismus und zur Rolle der Frau - allerdings eine sehr spezielle Literatur und daher für besondere Fachbüchereien geeignet.Rezensent: Anne Rank
Personen: Miano, Léonora Steinitz, Claudia Rüenauver, Uta
Miano, Léonora:
Sisterhood : Für einen anderen Dialog zwischen den Frauen der Welt / Léonora Miano. Dt. von Claudia Stinitz u. Uta Rüenauver. - Berlin : Aufbau, 2022. - 251 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-351-03993-6
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher