Erschütternder Lebensbericht einer Frau, die aus Not Nordkorea, Heimat und Familie verlässt.
Rezension
Uns im Westen mögen Nordkoreas Machthaber als Witzfigur erscheinen. Doch das Leben in der Volksrepublik ist alles andere als lustig, wie Choi Yeong Oks Bericht zeigt. Unfrei und bitterarm sind die meisten Menschen dank Gehirnwäsche ab Kindertagen doch treue Anhänger der Diktatorenfamilie. So auch Choi. Aber aus der Hungerkrise zu Ende der 90er sieht sie nur einen Ausweg: Sie flieht nach China und lässt ihre zwei kleinen Töchter zurück. Was als kurzer Aufenthalt zum Geldverdienen gedacht war, gerät zur achtjährigen Odyssee durch Ausbeutung und Diskriminierung. Erst spät lernt sie einen Chinesen kennen, der sie heiratet und ihre Flucht nach Südkorea unterstützt. Durch die Strapazen verliert Choi ihr Baby und ihre Freundin und büßt ihre Gesundheit ein. In Südkorea fasst sie langsam Fuß und konvertiert zum Christentum. Bald holt sie ihren Mann nach und fahndet nach ihren Töchtern. Die jüngere kommt sogar zu ihr nach Seoul. Doch ein richtiges Familienleben gelingt zu Chois Bedauern nicht mehr.
Diese Biografie einer starken Frau, schlicht und eindrücklich wiedergegeben von dem Journalisten Fabian Kretschmer, passt nicht nur sehr gut in Büchereien mit Asienschwerpunkt.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Yeong Ok, Choi Kretschmer, Fabian Hwang, Saebyul
Yeong Ok, Choi:
So etwas wie Glück : Acht Jahre auf der Flucht - mein langer Weg aus Nordkorea in die Freiheit / Choi Yeong Ok u. Fabian Kretschmer. Mit Saebyul Hwang. - Reinbek : Rowohlt, 2015. - 282 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-499-62928-0
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher