Ein neunjähriger Junge entführt seinen kriegstraumatisierten Vater aus einer psychiatrischen Klinik 1918.
Rezension
Der erfolgreiche irische Jugendbuchautor (‘Der Junge im gestreiften Pyjama‘) erzählt zunächst vom Beginn des Ersten Weltkriegs in einem Londoner Arbeiterviertel. Der fünfjährige Alfie bewundert seinen Vater Georgie, der Milch ausfährt. Doch der meldet sich freiwillig zum Krieg, wird in den Schützengräben traumatisiert und kommt in ein psychiatrisches Krankenhaus. Alfie besucht Georgie heimlich und nimmt ihn schließlich mit nach Hause – eine falsche Entscheidung, denn Georgie kann Lärm nicht mehr ertragen. Erst einige Jahre nach Kriegsende hat sich Georgie soweit stabilisiert, dass er wieder arbeiten kann. Der aus der Perspektive Alfies geschriebene Roman zeichnet ein einfühlsames Bild der Kriegsfolgen, v.a. am Beispiel des jungen Vaters Georgie, aber auch anderer Londoner, darunter ein Prager Jude, der während des Krieges mit seiner Tochter interniert wird.
Der Roman spricht erfahrene jugendliche Leser an, dürfte aber auch bei erwachsenen Lesern ankommen. Empfohlen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Tichy, Martina Jakobeit, Brigitte Boyne, John
Boyne, John:
So fern wie nah / John Boyne. Dt. von Brigitte Jakobeit u. Martina Tichy. - Frankfurt : Fischer, 2014. - 253 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-596-85650-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher