Roman über das Schwimmen und langsames Verschwinden.
Rezension
Im Schwimmbad unter der Erde trifft sich eine eingeschworene Gemeinschaft und Alice ist eine von ihnen. Mehr noch als ein Hobby, eher eine Leidenschaft, hilft das Schwimmen jedem Einzelnen, mit den Herausforderungen und Sorgen des Lebens oberhalb der Erde umzugehen. Solange sie schwimmen, geht es ihnen gut. Als sich ein Riss im Boden auftut, wird das Bad geschlossen. Mit Alice geht es bergab, ihre Demenz schreitet voran. Nachdem im ersten Teil des Romans detaillierte Beobachtungen des Kollektivs im magischen Schwimmbad im Zentrum stehen, rückt sie in den Fokus. Aus der Du-Perspektive der Tochter zeichnet Otsuka ein Bild, das Alices Erinnerungen wie auch ihr langsames Verschwinden zusammensetzt. Mit feinen Beobachtungen, zärtlicher Sprache und gleichzeitig spitzem Humor verarbeitet der Roman unter anderem die Themen Demenz und besondere Mutter-Tochter-Beziehungen.
Ein kurzer Roman, der schnell mit Details und Perspektivenwechsel bezaubert und Lust auf einen Schwimmbadbesuch macht.Rezensent: Sofie Fiebiger
Personen: Otsuka, Julie Scholtz, Katja
Otsuka, Julie:
Solange wir schwimmen : Roman / Julie Otsuka. Dt. von Katja Scholtz. - Hamburg : mare, 2023. - 157 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-86648-691-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher