Gelungenes spätes Romandebüt über eine nicht untypische Geschichte von sozialem Aufstieg und Entfremdung unter Geschwistern.
Rezension
Die Schwestern Josefa, Anna und Katharina wachsen in den 1960ern auf einem Bergbauernhof auf. In kleinen, fast poetischen Vignetten wirft die Ich-Erzählerin Anna Schlaglichter auf diese Zeit. Mal geht es um exotisch empfundene Südtiroler Verwandtschaft, mal um schrullige Nachbarn, dann um den „Geist“ einer verstorbenen Schwester. Fest eingebunden in Familie und Dorfgemeinschaft, umgeben von faszinierender Natur und harter Arbeit am Hof erleben die drei eine Phase der Harmonie und Zusammengehörigkeit. Zur Ausbildung verlassen alle das Dorf. Während Josefa bald den elterlichen Hof übernimmt, wird Anna Sozialarbeiterin in Linz, Katharina Politikerin in Wien. Sie schaffen sich jede einen eigenen Lebens- und Arbeitsraum und entfremden sich voneinander.
Der Tod der Mutter bringt die drei, nun um die 50 Jahre alt, wieder enger zueinander. Ihr Kindertraum vom „Dreimädelhaus“ erwacht erneut. Doch können Frauen, die in so unterschiedlichen Welten leben, sich wieder nahe sein?
Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Mack, Christine
Mack, Christine:
Solange wir träumen : Roman / Christine Mack. - Wien : Picus, 2016. - 182 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-7117-2034-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher