Nuri ist aus Syrien geflohen, Calvin ist Neonazi. Hat ihre Liebe eine Zukunft?

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Rezension

In seinem opulentem Erstlingswerk erzählt Peer Martin die Geschichte der zärtlichen Liebe zweier Jugendlicher: Nuri ist Flüchtling, der Hölle des syrischen Bürgerkrieges entkommen, Calvin ist Mitglied einer neofaschistischen Jugendgang. Im Haus einer KZ-Überlebenden treffen sie aufeinander, verlieben sich, suchen nach einer gemeinsamen Zukunft. Nuri erzählt Calvin ihre Lebensgeschichte, Calvin versucht den Ausstieg. Was folgt, ist eine Geschichte ohne Möglichkeit für ein Happy-End. Der Plot des Romans wirkt zunächst konstruiert. Doch der Autor versteht es, daraus einen packenden Roman, eine Liebesgeschichte, eine zutiefst verstörende, aufrüttelnde Gesellschaftsanalyse und einen Krimi zu entwickeln, der von der ersten Seite an in den Bann zieht. Internetverweise helfen, dem Gelesenen auf der Spur zu bleiben. Zu Recht mit dem Eselsohr und dem Friedolin der Stiftung Weltethos 2015 geehrt!

Ein politischer, politisierender, großartiger Roman, der in jede Bücherei gehört. Aber auch ein realistisches, Grausamkeiten nicht aussparendes Werk, zu empfehlen ab 15 Jahren.

Rezensent: Erhard Reschke

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Personen: Martin, Peer

Schlagwörter: Jugend Flüchtlinge Neofaschismus Syrien