Das Aufeinandertreffen von fünf Frauen, ihren Kindern und einem Bildhauer auf einem Mühlenhof in Brandenburg. Alle Frauen fühlen sich von dem Bildhauer, aber auch voneinander angezogen.
Rezension
Ein Sommerdreieck ist eine besondere Sternenkonstellation, die in den Sommermonaten gut zu sehen ist. Keine Dreiecks-, sondern eigentlich eine Sechsecksgeschichte ist der von der Berliner Fotografin und Autorin (Jahrgang 1975) erzählte Debütroman mit autobiographischen Bezügen. Auf einem Mühlenhof in Brandenburg leben zwei Frauen, Nele und Jessi, mit ihren Kindern. Das Besondere ist, dass sie sich einen Mann teilen, der als Bildhauer auch vor Ort lebt, Vater ihrer Kinder ist und eine besondere Ausstrahlung auf Frauen hat. Jette, die Protagonistin, besucht diese Landkommune, um zur Großstadt Berlin und ihrer derzeitigen großen Liebe Abstand zu haben. Sie kennt die beiden Frauen, zu denen sich bald noch zwei weitere Frau gesellen, aus früheren Zeiten und Phasen ihres Lebens, ihrer Kindheit in der DDR, der Wendezeit und den Neunzigerjahren, in denen sie sich während ihrer Studentenzeit in etwas zwielichtigen Theatern mit verschiedenen Jobs durchhangelte. Auch Jette, die Fotografin, fühlt sich bald von dem Bildhauer, aber auch von den anderen Frauen angezogen. Ein Roman mit deutlich erotisch-sinnlichen Bezügen, der von der Sehnsucht nach Liebe und sexueller Erfüllung, der Suche nach einem eigenen Lebenskonzept, aber auch von Verlust und Schmerz handelt. Wegen sich wiederholender Motive und der Aneinanderreihung einzelner Episoden verliert die Erzählung auf Dauer an Spannung.
Möglich für Leserinnen mit Interesse an freizügig, sinnenfroh und emanzipiert erzählten Beziehungsgeschichten.Rezensent: Anke Märk-Bürmann
Personen: Hauser, Franziska
Hauser, Franziska:
Sommerdreieck : Roman / Franziska Hauser. - Reinbek : Rowohlt, 2015. - 218 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-02833-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher