Ein Familientreffen an einem See in North Carolina.
Rezension
Keinesfalls ist der Roman so sommerlich-leicht wie der Titel vermuten lässt. Sechs Menschen verbringen ein gemeinsames Wochenende in einem Ferienhaus am See. Lisa und Richard Starling hatten das Häuschen einst gekauft; nun im Rentenalter möchten sie es verkaufen und sich nach Florida zurückziehen. Die beiden erwachsenen Söhne sind überrascht und enttäuscht. Michael, ein Verkäufer und Thad, ein aufstrebender Dichter sind mit ihren Partnern den Eltern ins Wochenende gefolgt, an dessen Beginn gleich eine Katastrophe passiert: ein fremdes Kind ertrinkt im See. Doch nach und nach offenbaren sich auch die innerfamiliären Katastrophen; die Risse und Brüche in der Familie werden sichtbar.Da gibt es den agressiven Säufer, den homosexuellen Drogenabhängigen, die Schwangere, die ihr Kind behalten möchte, auch wenn sich das Paar gegen Kinder entschieden hatte. Am Ende wird das Geschehen leider in ein alles versöhnendes Licht gesetzt: Lisa ist glückselig über die Zukunft, die immer ungewiß, rätselhaft und spannend bleibt. Leider ist dies wie ein viel zu dickes Dressing über diesen Emotionssalat.
Rezensent: Christiane Spary
Personen: Poissant, David James Schmidt, Sibylle
Poissant, David James:
Sommerhaus am See : Roman / David James Poissant. Dt. von Sibylle Schmidt. - München : btb, 2024. - 380 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-442-77263-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher