Das Mädchen Gustav erlebt den Sommer zwischen Kindheit und Pubertät. Zwischen knisternder Leichtigkeit und traurigen Umständen.
Rezension
Mit zwei älteren pubertierenden Schwestern, hat man es nicht leicht. Da ist die elfjährige Gustav verunsichert über ihr beginnendes Brustwachstum und erhofft sich Rat und die lachen sie ziemlich übel aus. Weitere Verwirrung droht, als am selben Abend die Eltern verkünden, dass sie voneinander Abstand brauchen. Einen Tag vor den geplanten Sommerferien in Dänemark! Die einzige, die sich (noch!) wacker hält und Gustav in diesem Gefühlswirrwarr Halt bietet, ist die altersschwache grandiose Familienhündin Sand. Mit ihr streunt Gustav nun durch die Sommerhitze der Stadt und lernt dabei den neuen Klassenkameraden Moon kennen.
Schützsack fängt Stimmungen und Atmosphäre wunderbar ein, erzählt temporeich und leichtfüßig. Zwischen Abschied und Neuanfang und großartigen kurzen lakonischen Äußerungen zu Genderfragen. Gustav hat kurze Haare: „So kurze Haare sind nur was für Mädchen, die Mädchen lieben, hat Jonte gesagt, und Elias hat hinzugefügt, dass ein Mädchen, das Gustav heißt, ja sowieso kein richtiges Mädchen sein kann. Als ob es falsche und richtige Mädchen gibt, hat Gustav gedacht […].“
Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Schützsack, Lara
Schützsack, Lara:
Sonne, Moon und Sterne / Lara Schützsack. - Frankfurt : Sauerländer, 2019. - 238 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7373-5622-0
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher