Gott erschafft die Welt im Spiel mit Sophia.
Rezension
Von der Weisheit, die von Ewigkeit her bei Gott ist und vor ihm spielt, erzählt die Bibel (Sprüche 8). Hier hat sie die Gestalt des phantasievollen Mädchens Sophia. Gott, der mit seinem langen Mantel auf dem Thron sitzt, kommt durch ihre kindliche Bewegungsfreude etwas außer Atem, aber auch auf die Idee, Menschen (allerdings in der Form "Mutter, Vater und eins, zwei, drei Kinder"...), Tiere und Pflanzen zu erschaffen. Beim Murmelspiel entstehen das "große Leuchten" und das "kleine Glitzern", bevor Gott sich erstmal "eine ganze Ewigkeit lang" ausruht. - Mich stört, dass Sophia Gott so alt und männlich aussehen lässt, auch wenn er/sie in den zarten Aquarellen nicht dargestellt wird. Wenn sie von allem Anfang an bei Gott ist, müsste der Altersunterschied ja nicht so groß sein... Oder, anders gesagt: Ist nicht in der Weisheit biblisch Gott selbst gegenwärtig und sie (nach H. Schüngel-Straumann) "Gottes weibliches Gesicht"? Hier wird dies "ausgelagert", ähnlich wie es mit Maria geschah. Am liebsten würde ich das Buch ohne Text betrachten und mir die mädchenhafte Seite Gottes zeigen lassen ...
Für interessierte Bibel-/Frauenkreise als Anregung zum Gespräch über Gottesbilder.Rezensent: Griet Petersen
Personen: Rathke, Gudrun Christandl, Isolde
Sophia und das große Spiel / Gudrun Rathke. Ill. von Isolde Christandl. - Innsbruck : Tyrolia, 2017. - O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-7022-3642-7 geb. : EUR 14.95
Christlicher Glaube - Signatur: Jc Sop - Buch