Dutli, Ralph
Soutines letzte Fahrt Roman
Bücher

Ein Roman über Kindheit, Krankheit und Kunst. Über die Wunden des Exils in Paris, die Ohnmacht des Buchstabens und die überwältigende Macht der Bilder.


Rezension

Ralph Dutli, geb. 1954, Übersetzer, Mandelstam-Biograph, legt nun nach hoch gelobten Sachbüchern (u. a. „Das Lied vom Honig“) seinen ersten Roman vor. Es geht um den russisch-jüdischen Maler Chaim Soutine (geb. 1894 bei Minsk, gest. 1943 in Paris). Als junger Mann kam Soutine nach Paris, er lebte lange in Armut, war krank, konnte aber ohne Malen nicht leben! Dutli gibt eine mitreißende Schilderung dieser Obsession und ergänzt voll Anteilnahme exemplarische Lebenssituationen. Zeitgenossen des Malers waren u.a. Picasso, Chagall und befreundet war er mit Modigliani. Als ein amerikanischer Mäzen seine Bilder kaufte, ging es ihm vorübergehend besser. Als er wegen einer dringenden Magenoperation in einer nächtlichen Fahrt durch das von Deutschen besetzte Paris in einem Leichenwagen transportiert wird, lässt Dutli ihn sein Leben Revue passieren. (Nominiert für die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2013.)

Dieser sprachlich herausragende Roman ist nicht nur für künstlerisch interessierte Leser. Nachdrücklich empfohlen.

Rezensent: Christine Razum


Personen: Dutli, Ralph

Schlagwörter: 20. Jh. Malerei Expressionismus

Dutli, Ralph:
Soutines letzte Fahrt : Roman / Ralph Dutli. - Göttingen : Wallstein, 2013. - 270 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-1208-1

Zugangsnummer: 31552
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher