Gedanken einer alleinlebenden älteren Witwe zu Alltag, Alleinsein, Familienerinnerungen und Lebensgefühlen.

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Rezension

Reifere Herrschaften leben oft allein, sind der „Rest“ ihrer einstigen Familie, so auch die Autorin, Jahrgang 1922. Als würde sie beim Kaffeeplausch ihre Erlebnisse einem Zweiten mitteilen, so klingen diese 22 Abschnitte. Da „spricht“ sie dann auch schon mal mit dem Küchentisch über das, was er an Familienleben in den vergangenen Jahrzehnten erleben musste. Bewusstes Alltagserleben wie die Waren im Supermarkt, ein Regenbogen sowie Garten- und Friedhofsbeobachtungen führen zu Assoziationsketten, etwa die Schwierigkeiten der Gartentiere im Schnee zu den Schwierigkeiten des Körpers, sich aufs Älterwerden einzustellen. Nicht nur der Inhalt, Abschnitte zu Tochter-Telefonaten am Sonntag, Klassentreffen im Altersheim, Überlegungen zu Weisheit und dem „Seelen-Wohnort“ sprechen den Leser an, sondern vor allem der locker-muntere Schreib- und Erzählstil. Naylor will mit ihren Texten jene erreichen, die die gleichen Probleme, Freuden, Erlebnisse, Schmerzen, Emotionen, kennen …und das kann gelingen.

Im angenehm lesbaren Schriftgrad, mit Lesebändchen, eignen sich diese Kapitel auf jeden Fall auch zum Vorlesen, um Gespräche anzuregen, bei Einzelnen ebenso wie in Gruppen.

Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt

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Personen: Naylor, Florentine

Schlagwörter: Alter Lebensgefühl Alleinsein Älterwerden