Der 20-jährige Jesper, wohnhaft in Berlin, steckt bereits mit 20 Jahren in einer tiefen Lebenskrise.
Rezension
Jesper Lier hat vor einem Jahr Abitur gemacht. Danach kam die Frage: Was nun? Sein Ziel: Erfolgreicher Schriftsteller zu werden. Nun, ein Jahr später, ist davon nicht mehr viel geblieben. Sein Buch? Von Verlagen abgelehnt. Freundin? Fehlanzeige. Job? Praktikum bei einer Zeitung. Zufrieden? Kein bisschen! Jesper ertrinkt in Hass auf sich selbst und den Rest der Welt. Würde man diesem Jungen in Wirklichkeit begegnen, man würde keinen positiven Eindruck haben. Und dort liegt das Kunststück von Benedict Wells: Er schafft es, den pöbelnden, trinkenden und phantasierenden Jesper ansatzweise symphatisch zu machen. Nur sind 250 von 300 Seiten derart deprimierend, dass dies leicht auf den Leser abfärben kann. Immerhin schafft es Wells, die ganze Situation am Schluss zufriedenstellend zu beenden. Seinen Frieden schließen kann man also mit diesem Werk, und die literarischen Qualitäten Wells' sind nicht von der Hand zu weisen. Dennoch: Begeisternd ist "Spinner" dadurch noch lange nicht.
Für Fans von "Soloalbum" und "Herr Lehmann". Für Krankenhausbüchereien weniger empfehlenswert (z.T. deprimierend!).Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Wells, Benedict
Wells, Benedict:
Spinner : Roman / Benedict Wells. - Zürich : Diogenes, 2009. - 308 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06717-0 geb. : EUR 19.90
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