Leiber, Svenja
Staub Roman
Bücher

Die Begegnung mit einem Kind in Jordanien führt einen deutschen Arzt zu seinem Kindheitstrauma zurück.


Rezension

Als Kind verbringt Jonas Blaum mit seiner Familie ein Jahr in Saudi-Arabien, denn sein Vater möchte als Arzt dort helfend wirken. Doch eines Tages verschwindet der jüngste Sohn, ein Außenseiter, von der ganzen Familie aber vorbehaltlos geliebt, auf mysteriöse Weise. Dieses Ereignis hat Jonas nie verwunden oder verarbeitet. Viele Jahre später - er ist mittlerweile selbst Arzt und Experte für Alterungsprozesse, allerdings auch tabletten-abhängig und darüber hinaus beziehungsunfähig - reist er auf Einladung eines alten Freundes nach Jordanien. Dort soll er einem Jungen helfen, der das Äußere eines alten Mannes besitzt. Das Kind, sehr freundlich und liebenswert, weckt in Jonas wieder alte Erinnerungen, nicht zuletzt an seinen verschwundenen Bruder. Auch die Schauplätze des Romans lassen ihn eine Reise in die Vergangenheit unternehmen und in einen Raum mit verschiedenen Religionen und Völkergruppen. Zwei Kinder, von der Laune der Natur zu Außenseitern gemacht - das ist Jonas Lebensthema.

Wird es gelingen, dem Jungen zu helfen? Bis zum Schluss stehen viele Leerplätze und offene Fragen. - Ein gut geschriebener Roman, mit nur angedeuteter Lösung.

Rezensent: Cornelia von Forstner


Personen: Leiber, Svenja

Schlagwörter: Geschwister Trauma Naher Osten Sinnfrage

Leiber, Svenja:
Staub : Roman / Svenja Leiber. - Berlin : Suhrkamp, 2018. - 242 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-42790-3

Zugangsnummer: 38357
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher