Eine junge Frau aus Algerien, hin und her gerissen zwischen unterschiedlichen Welten: Heimat und Paris.
Rezension
Aufgewachsen in Algerien zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges, berichtet die junge Erzählerin von ihrer Kindheit in einer traditionellen Familie, dem vernichtenden Krieg und ihrem Neustart in Paris, wo sie begonnen hat ein ganz anderes, unabhängiges aber auch manchmal einsameres Leben zu führen. Trotz der gefühlten Welten, die nun zwischen ihr und ihrer Familie liegen, entkommt sie den Forderungen ihrer dominanten Mutter nur selten. Diese hat es sich in den Kopf gesetzt ihre Tochter so schnell wie möglich zu verheiraten und so die Familienwürde aufrecht zu erhalten. Täglich ruft sie mit gut gemeinten aber nicht selten verletzenden Ratschlägen an und versucht ihre Tochter zurück nach Hause zu holen. Als ihre jüngere Schwester eines Tages verkündet zu heiraten, steht für unsere Erzählerin seit langer Zeit wieder ein Besuch in der alten Heimat an. Persönlich und mit Humor zeigt dieser Roman den Spagat zwischen patriarchaler Kulturgeschichte und dem Leben in einer europäischen Großstadt.
Ein angenehm flüssig zu lesender Roman, der die Leser_innen schmunzeln lässt aber auch zum Nachdenken anregtRezensent: Rosa Bömelburg
Personen: Adimi, Kaouther Keil-Sagawe, Regina
Adimi, Kaouther:
Steine in meiner Hand : Roman / Kaouther Adimi. Dt. von Regina Keil-Sagawe. - Basel : Lenos, 2017. - 180 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-85787-480-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher