Eine Tochter ringt mit dem Sterben des Vaters. Sie kämpft, sie zweifelt, sie klagt, sie liebt.
Rezension
Die Autorin Zsuzsa Bank bricht zu einer letzten Ungarnreise mit dem schwer kranken Vater auf. Bei ihr die Familie, in der er wie ein Licht die Anderen beschienen hat. Es bleiben dem Vater nur wenige Tage in der alten Heimat im Paradiesgarten des geliebten Sommerhauses. Kein erfrischendes Schwimmen im See mehr, keine gedeckten Tische mit Familie und Verwandten. Eine Odyssee durch Krankenstationen beginnt. Die Tochter verhandelt mit Ärzten. Sie erduldet Wartezeiten. Sie kämpft um eine noch bleibende Zeitspanne. Sie schmiegt sich an den Vater und hält seine Hand, bis sie loslassen muss. Eine gnadenlose Zumutung für sie. Es ist mehr als ein Buch über das Sterben und die Tränen darum. Es ist eine Ehrung des Vaters, der sie behütet hat. Zärtlich blickt sie zurück. Sie hebt Schätze. Sie gestaltet Erinnerungsmahle mit Freundinnen. Sie stützt ihre Mutter. Sie lässt ihren Vater weiter durch ihr Leben ziehen. Es ist ein persönliches, anrührendes Buch, das geschrieben werden musste.
Rezensent: Christine Behler
Personen: Bánk, Zsuzsa
Bánk, Zsuzsa:
Sterben im Sommer / Zsuzsa Bánk. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2020. - 237 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-397031-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher