Erster Teil einer sechsbändigen Autobiographie des preisgekrönten norwegischen Autors Karl Ove Knausgård.
Rezension
Karl Ove Knausgård, Jahrgang 1968, hat Großes erstrebt: In sechs Bänden erschien in den letzten Jahren seine Autobiographie, im norwegischen Original unter dem provozierenden Titel „Min kamp", „Mein Kampf". Im Buch auftauchende reale Personen prangerten es nach Veröffentlichung als fehlerhaft und polemisch an. Der erste Band ist nun dem deutschen Publikum zugänglich.
Knausgård berichtet von seinen Kinder- und Jugendjahren. Der Vater ist die dominante Figur, er schreibt vor, Karl Ove befolgt. Der verschüchterte Junge, später der Heranwachsende, sucht die Zuneigung des Vaters, doch findet allenfalls eine gewisse Unabhängigkeit. Eines Tages ist der Vater tot – für den nun erwachsenen Karl Ove eine Zeitenwende, denn trotz Trauer empfindet er vor allem Freiheit. Ein ehrliches Buch, das mit Hang zur Detailverliebtheit einerseits eine sehr reale Atmosphäre schafft und eigene Erinnerungen wecken mag, andererseits einen geduldigen Leser voraussetzt, gerade im Blick auf fünf folgende Bände.
Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Knausgård, Karl Ove Berf, Paul
Knausgård, Karl Ove:
Sterben : Roman / Karl Ove Knausgard. Dt. von Paul Berf. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2011. - 574 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-630-87351-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher