Anja reflektiert auf eine sehr einzigartige Art und Weise ihr Verhältnis zu der Geschichte ihrer Familie, sie hört dabei nicht nur Stimmen, sondern entdeckt Wege und Zusammenhänge und zuletzt sich selbst.
Rezension
Ein Buch, dass sehr gründlich und aufmerksam gelesen werden muss, legt die Autorin Sigi Leonhard in ihrem Erstlingsroman vor. Es gelingt ihr ausgesprochen gut, die Geschichte einer Familie im Deutschland der Nachkriegszeit lebendig werden zu lassen. Anja, die Ich-Erzählerin, die inzwischen in Minnesota/USA lebt, erlebt mithilfe von Stimmen, die an ihrem Küchenfenster erscheinen, die wichtigsten Personen der Familienvergangenheit. Sie macht auch Erfahrungen mit den noch lebenden Verwandten in Deutschland, die sie mit den gegenwärtigen Problemen konfrontieren. Auf eine sehr gelungene Weise verknüpfen sich die persönlichen Dinge mit den Grundfragen deutscher, oft unbewältigter, Nachkriegsgeschichte.
Dieser gut formulierte und interessant gestaltete Roman liest sich wie eine sehr kluge und differenzierte Analyse deutscher Wirklichkeit. Er verdient eine sehr große Aufmerksamkeit eines großen Lesekreises.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Leonhard, Sigi
Leonhard, Sigi:
Stimmen : Roman / Sigi Leonhard. - 1. Aufl. - Cadolzburg : Ars Vivendi-Verl., 2009. - 461 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89716-406-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher