Junge Migranten auf der Suche nach einer Heimat in der Fremde und in der Literatur.
Rezension
Juan Diego Guerrero, erfolgreicher Schriftsteller, befindet sich auf einer Reise durch die Philippinen. Dabei erinnert er sich in Träumen und Tagträumen - an seine Kindheit und Jugend als Müllkippen- und Zirkuskind in Oaxaca; an Pepe, der vor allem anderen ein großes Herz hatte; an Edward und Flor, die ihn adoptierten und mit ihm nach Iowa zogen und besonders an seine Schwester Lupe, die hart, schnoddrig und punktgenau die Gegenwart analysiert und für die Zukunft eine Entscheidung trifft und umsetzt, die dem Leser den Atem stocken lässt. Es entsteht ein Text voller Geschichte (auch die der Katholischen Kirche kommt nicht zu kurz), Geschichten und Figuren, deren Vielschichtigkeit einerseits verblüfft, andererseits logischer nicht sein kann und deren verbindendes Element die Liebe zum Leben und füreinander ist. Irving greift tief in den Schatz seines schriftstellerischen Könnens und auch wenn er sich hier und da etwas im Detail verliert, erschafft er einen neuen großartigen für ihn so typischen Was-wäre-wenn-Roman. Aber insbesondere ist es Liebe, bedingungslose Liebe, von der dieser Roman handelt.
Mit einer Warnung vor mitunter derben (Sex-)Szenen, wird dieser Roman einem breiten Publikum mit Sinn für Wunder, Humor und ausgezeichnete Unterhaltungsliteratur empfohlen!Rezensent: Simone Kiefer
Personen: Irving, John
Irving, John:
Straße der Wunder : Roman / John Irving. Dt. von Hans M. Herzog. - Zürich : Diogenes, 2016. - 775 S. ; 19 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-257-06966-2 geb. : EUR 26.00
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