Ein atemberaubender Berlin-Roman, sprachstark und mitfühlend, ein Kreuzberger Roadmovie zum Lesen.

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Rezension

Deniz und Vanessa erzählen ihre Geschichte, abwechselnd. Er ist Polizist, der, wenn er nicht 14-Stunden-Schichten mit seiner schwierigen Kollegin auf Streife verbringt, sich um seinen dementen Vater kümmert. Sie ist Apothekerin, eigentlich aber eher Drogenkurierin, die aber eher Beratung betreibt, den Leuten gibt, was sie wirklich brauchen, um ihr Leben zu überleben. Beide also gute Samariter, verliebt ineinander, kommen aber nur schwer zueinander. Um sie herum Existenzen, die es alle nicht leicht haben, eher Kreuzberger Laternenlicht als Sonnenschein.
Auf die Sprache muss man sich einlassen, es ist ein Strom, ein Fluss von Gedanken und Eindrücken. Man schaut nicht von oben, sondern man betrachtet die Ereignisse durch die Augen der beiden Protagonisten. Es ist ein rasanter Tiefflug durch die Straßen Berlins, Augen links, Augen rechts, festgeklammert an den Sitz, damit man nicht aus der Kurve fliegt. Letztlich ist es das alles durchdringende Mitgefühl, das die Geschichte zusammenhält.

Kann gut seinen Platz in der Bücherei einnehmen, durchaus auch auf einem Aufmerksamkeit erregenden Aufsteller.

Rezensent: Volker Dettmar

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Personen: Staffel, Tim

Schlagwörter: Drogen Berlin Polizei Kreuzberg