Ein gut lesbares Buch über den Stand der Wissenschaft und warum wir darüber Bescheid wissen müssen.
Rezension
Selbst interessierte Laien sind überfordert: Kaum jemand hat einen ungefähren Überblick über den Stand der naturwissenschaftlichen und technischen Forschung. Dabei wäre es gerade jetzt nötig, als (Welt-)Gesellschaft die Weichen für die Zukunft zu stellen. Den Überblick bieten die 400 Seiten des Physikers und Philosophen Lars Jaeger: Nano- und Gentechnologie, Künstliche Intelligenz und Verbesserung unseres Gehirns, virtuelle Realität und Big Data, Lebensverlängerung und synthetisches Leben sind nur einige der Gebiete. Jaeger bleibt nicht bei der Beschreibung stehen, er stellt auch die Frage, in welcher Welt wir in Zukunft leben wollen. Wenn die Wissenschaft sich unbeobachtet weiterentwickelt, wird sie von kapitalistischen Verwertungsinteressen gekapert. Wissenschaft braucht also Ethik, sonst steht der genetisch und neurologisch optimierte Mensch plötzlich vor unserer Haustür und hat so einiges mitgebracht, was wir nicht bestellt haben.
Die ethische Auseinandersetzung über die Möglichkeiten und Gefahren der Wissenschaft muss einen festen Ort in den Gemeinden haben, von der Predigt über die Bücherei bis zum Gesprächskreis.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Jaeger, Lars
Jaeger, Lars:
Supermacht Wissenschaft : Unsere Zukunft zwischen Himmel und Hölle / Lars Jaeger. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2017. - 413 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-579-08682-8
Verschiedenes - Signatur: Nz - Bücher